Geschichte

Ehrenpräsident
Heinz Weinhold

Der Ringerverband Mecklenburg-Vorpommern wurde am 02. September 1990 in Warnemünde aus den drei Nordbezirken Rostock, Neubrandenburg und Schwerin gegründet.
In den zehn Jahren des Bestehens hat sich unser Verband in Deutschland einen Namen gemacht und leistungsmäßig weiterentwickelt.
Gründungsmitglieder waren: Peter Müller (Sportkoordinator), Peter Keil (Jugendreferent), Hein Radland (Vizepräsident), Klaus Breuer (Pressewart), Lothar Metz (Schatzmeister), Günter Meier (Wettkampfleitung), Holger Prause (Rechtsausschuss), Hein Weinhold (Präsident), Jürgen Untrieser (Karikommission), Burkhard Tobias (Kassenprüfkommisssion).
1993 trat Heinz Radland von der Aufgabe als Vizepräsident zurück, es wurde Hans-Joachim Jentsch gewählt, der die Aufgabe  in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund übernahm.

Auch die Vereinsbildung war für die meisten Sportfreunde, die bisher ehrenamtlich tätig waren, nicht einfach, da die berufliche Absicherung für die Familie den Vorrang hatte. Bewährte Trainer  die sich dem Ringkampfsport viele Jahre verschrieben hatte, blieben dem Neuaufbau fern.
In den Städten Güstrow, Triebsees und Malchin, in denen der Ringkampfsport zu Hause war, gab es schon zu DDR Zeiten Schwierigkeiten bei der Weiterführung.
In Güstrow unterstützte der Ringerverband eine Einmannarbeit, die sich nicht ausbauen ließ, in Malchin war der Wiederbeginn nicht erfolgreich.
In mehreren Aussprachen mit den ehemaligen Übungsleitern aus Triebsees, in Verbindung mit den ehemaligen Übungsleitern aus Triebsees, in Verbindung mit dem Bürgermeister, Herr Freimuth, und dem Kreissportbund, wurde ebenfalls keine Bereitschaft erkenntlich, unsere Sportart an einer traditionellen Stätte weiterzuführen. Nachdem Verlust unseres Sportfreundes Alfons Grunwald ging es mit dem Ringkampfsport in Triebsees abwärts. Auch der ausgezeichnete Einsatz über mehrere Monate von den Sportfreunden aus Grimmen mit Klaus Krüger an der Spitze brachte keine Besserung. Die Ringermatte von Zinnowitz wurde leider abtransportiert und nach Güstrow  gebracht.
Die in der Mitgliederstatistik  1990 ausgewiesene Summe von 938 Mitgliedern erwies sich als Blase, denn bereits nach einem Jahr waren es nur noch 621. Eine Ernüchterung, die aufzeigte, dass die Probleme in den Vereinen bei weitem noch nicht geklärt waren.
Mit der Gründung des Landessportbundes am 29.09.1990 setzte die Unterstützung für den Ringkampfsport durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ein, die unsere Sportart vor dem Schlimmsten bewahrte.
Mit dem Beitritt aller neuen Bundesländer 1990 in Regensburg  in den Deutschen Ringerbund wurden alle Fragen für die Betreibung des Ringkampfsports in Deutschland geklärt. Satzungen, Verordnungen, Regelwerke – sie galten für alle und ließen keine Fragen offen.
Das erste gesamtdeutsche Treffen in Saarbrücken 1990, 100 Jahre Ringkampfsport in Deutschland, brachte auch für unseren Verband Anerkennung.
Unsere Olympiasieger Lothar Metz und Rudolf Vesper erhielten eine  Auszeichnung durch die Bundesregierung.
Mit dem damaligen Ringerpräsidenten Hermann Schwindling konnte eine sehr gute Verbindung hergestellt werden. Bei einer Stippvisite 1991 in Rostock, um die Trainingsstätte des damaligen KSV zu besichtigen, informierte er sich über das geplante Abrissvorhaben und den weiteren Leistungsaufbau des Vereins. Unmittelbar nach der Wende stellte unser Verband über den Deutschen Ringerbund an die Bundesregierung den Antrag auf Sportförderung Ost. Durch die Anschubfinanzierung 25.000 D-Mark für die Sportarbeit unseres Verbandes und durch eine dreijährige Unterstützung für einen Personalkostenzuschuss in Kopplung mit Lnd Mecklenburg-Vorpommern für den Landestrainer, wurden die notwendigen Rahmenbedingungen für den Neuaufbau gelegt.
Der Beschluss des 2. Verbandes, mit dem 10-Jährigen Ringern neu zu beginnen und die erfahrenen Athleten  des SV Warnemünde in diesen Prozess mit einzubeziehen, war die einzige Alternative, unsere Sportart wieder ins Gespräch zu bringen.

Ausgehend vom geringen Leistungspotential unseres Verbandes war es umso erstaunlicher, dass es dem KSV Rostock unmittelbar nach diesem Beschluss mit Martin Buhz bereits 1991 gelang, den ersten deutschen Jugendmeister im Freistilringen und den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters der Jugend C/D mit Markus Porn (-30 kg), Stefan Richter (-33 kg), Andre Lukozek (-37 kg), Marcus Utech (-41 kg), Jens Müller (-41 kg), Sebastian Köbsel (-45 kg), Christian Handsche (-50 kg), Maik Fritsche (- 55kg), Christian Jursch (-60 kg), und Armin Steffen (- 85 kg) zu erkämpfen. 
Im gleichen Jahr wurde Jens Wincek vom PSV Grimmen Dritter in seiner Gewichtsklasse bei den Deutschen Jugendmeisterschaften.

Reinhold Steingäber mit seinem Schützling Martin Paech (2000)

Der feste Wille, mit den vorghandenen Jugendringern schnell die Spitze in Deutschland zu erreichen , wurde vor allem durch den Landestrainer Reinhold Steingräber deutlich nachgewiesen.
Alle Verein folgten damals den Vorschlag des Verbandes, eine Konzentration auf das Landesleistungszentrum nach Rostock vorzunehemen. Der erste Zuwachs war Thomas Tonn, der vom PSV Schwerin zum PSV Rostock delegiert wurde.
Dem Antrag des verbandes, weitere Stützpunkte zu bilden, wurde für Schwerin im freien Ringkampf und in Torgelow im griechisch-römischen ringkampf vorgenommen. Die Ergebnisse bei Deutschen Jugendmeisterschaften, besonders aus Schweriner und aus Torgelower Sicht, unterstrichen die Richtigkeit unseres Vorgehens.

Deutscher Mannschaftsmeister Jugend C/D 1993
PSV Rostock

1994 wurde auf persönlichen Antrag des Präsidenten des PSV Greifswald als Landesstützpunkt bestätigt.
Als besonders wichtige Maßnahme war der Zusammenschluss des SV Warnemünde und des KSV Rostock zu einer Kampfgemeinschaft zu bewerten.
Mit dieser Vereinbarung gelang es in ausgezeichneter Weise, den Leistungsaufbau von jungen Ringern zu forcieren. So wurde mit dem Sieg bei den Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaften 1994 der Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft.
Eine feste Grundlage, die damals als das wichtigste Ergebnis für die Entwicklung junger Ringer in unserem Land einzuschätzen ist.

Der SV Warnemünde konnte 1996 die Kampfgemeinschaft aus finanziellen Gründen nicht mehr aufrechterhalten musste daher leider die Verbindung auflösen.
Einige Warnemünder Ringer schlossen sich dem PSV Rostock  an und unterstützten diese gewollte Entwicklung mit ihrem Einsatz in der 2. Bundesliga.

Die Bundesligamannschaft von 1996

1996 kam es zur Bildung der Kampfgemeinschaft SAV Torgelow und PSV Rostock. Diese recht unterschiedliche Vereinbarung unterstütze das Vorhaben des Verbandes in ausgezeichneter Weise.
In wenigen Jahren wuchs diese Mannschaft zu einer schlagkräftigen Truppe heran, die mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft für das Jahr 1999 ihren hervorragenden Abschluss fand. Leider konnte die Kampfgemeinschaft den erkämpften Aufstieg aus finanziellen und aus sportlichen Gründen nicht wahrnehmen.
Das Ziel, mit einer eigenen Mannschaft in die 1. Bundesliga aufzusteigen, bestand allerdings weiterhin.
Positiv ist die Aufrechterhaltung der Mannschaft beim  RV Lübtheen.

Mit besonderem Ehrgeiz gingen wir die Vorbereitung und Durchführung der ersten Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Jugend C/D 1997 in Rostock an. Gemeinsam mit PSV Rostock wurde diese Veranstaltung zu einem großen Erfolg für den Ringkampfsport in unserem Land, vor allem auch deshalb, weil die beiden KG PSV Rostock/SAV Torgelow und PSV Greifswald/HSG Grimmen das kleine Finale bestritten und den 3. Und 4. Platz von 14 Mannschaften in den Endabrechnungen belegten. Hervorzuheben war dabei die Siegerehrung für die Plätze 1-6 der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, zu der es als Ehrenpreise maritime Segelschiffe gab.

Der Ringerverband hat seit der Wende 1990 seinen Einfluss auf die Gruppe Nord verstärkt, um den Leistungscharakter wirksamer als bisher in Vorbereitungen auf Deutsche Meisterschaften zu nutzen.
Mit ausgezeichneten Ergebnissen in der Gruppe Nord sicherte sich unser eine gute Ausgangsposition, die sich in den Ergebnissen bei den Deutschen Meisterschaften wiederspiegelte.
Durch den PSV Rostock, den FSV Stralsund und den SAV Torgelow ausgerichtet, fanden bereits drei Norddeutsche Meisterschaften in unserem Lande statt. Die meisten unser Ringer holten sich bei diesen Titelkämpfen die notwendigen speziellen Leistungsgrundlagen für die Deutschen Meisterschaften in allen Altersklassen-Wettkämpfen.
Für die breitensportliche Entwicklung unserer jungen Ringer sind die Jugendsportspiele des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein ausgezeichneter Wettkampf. Die regelmäßige Teilnahme von jungen Sportlern aus Brandenburg und Thüringen unterstreicht das.
Besonders einzuschätzen waren die 1. Internationalen Jugendsportspiele in Schwerin, die unserem Nachwuchs die Möglichkeit eines Leistungsvergleiches mit sechs Ländern aus dem Ostseeanrainerbereich ermöglichte.
Auch die Aus- und Fortbildung, eine der wichtigsten Aufgaben des Verbandes, wurde in den letzten Jahren verstärkt für die Weiterbildung der Übungsleiter und Trainer jeweils am Ende eines jahres genutzt.
In der speziellen Aufgabenstellung erwarben sie die Fachübungsleiterlizens und die Trainer C-Lizens.
In der Kampfrichterausbildung wurden gleichfalls Fortschritte erreicht. Mit dem Stamm der aktiven Kampfrichter sind wir gegenwärtig in der Lage, alle Wettkämpfe des Verbandes abzusichern.
Hauptaufgabe in den Vereinen bleibt weiterhin die Gewinnung von Kampfrichtern und Listenführern.
Besonders positiv ist die Ausbildung zum Bundesligakampfrichter des Sportfreundes Mario Schmidt vom SAV Torgelow zu werten. Damit hat der Ringerverband auch einen Kampfrichter für Aufgaben im Rahmen  des Deutschen Ringerbundes ausbilden lassen und kann jederzeit auf seinen Einsatz zurückgreifen.

Mit dem Norddeutschen Turnier um den Ostseeepokal 1990 hat der Verband ein eigenes internationales Turnier geschaffen. Damit wurde die sportliche Vorbereitung auf die jeweilig kommende Saison unterstützt und Leistungsvergleich mit Ostseeanrainerstaaten geschaffen. In den 10 Jahren seit Bestehen dieses Turniers hat sich die internationale Arbeit auch ab 1994 in Torgelow mit dem Opel-Cup, ab 1997 mit dem Petermännchenpokal in Schwerin und dem Boddenpokal in Greifwald erweitert. Die Wettkämpfe in den Vereinen dienen dem allgemeinen Leistungsaufbau unserer Jugendringer.

Deutscher Vizemeister 2000
Martin Buhz

Das Jahr 2000 wurde zum erfolgreichsten Jahr seit Bestehen des Verbandes. Es begann mit dem lang ersehnten Durchbruch bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer im Freien Ringkampf durch Martin Buhz, der sich wieder als erster Ringer von Mecklenburg-Vorpommern in der Gewichtsklasse bis 69 kg bis ins Finale vorkämpfte und die erste Silbermedaille für unser Land errang.

Deutscher Juniorenmeister 2000
Rene Hoppe

Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im freien Ringkampf eroberten die beiden Rostocker Starter Norman Lübke und Rene Hoppe die Goldmedaille und damit einen weiteren ausgezeichneten Erfolg für unseren Verband.

Deutscher Juniorenmeister, Kadetteneuropameisterschaften 4. Platz
Steffen Lübke

Noch keinem Ringer aus Mecklenburg-Vorpommern gelang es, bei einer Jugendeuropa- oder Jugendweltmeisterschaft den internationalen Durchbruch zu erzielen und unter die ersten Sechs seiner Gewichtsklasse zu kommen. Steffen Lübke vom PSV Rostock schafft es  und erkämpfte einen ausgezeichneten 4. Platz bei den Europameisterschaften der Kadetten in Bratislava. Weitere internationale Einsätze erfolgten durch Norman Lübke bei den Juniorenmeisterschaften in Sofia mit einem 11. Platz und einer Juniorenweltmeisterschaftsteilnahme in Frankreich ohne Platzierung. Wie schwer es allerdings wird, den Ringkampfsport in Mecklenburg-Vorpommern auf einen erfolgreichen internationalen Weg zu bringen, zeigen die Ansätze in den letzten Jahren. 

Auszeichnung der Medaillengewinner
o. v. l.: Kogan, Weinhold, Hampe, Buhz, Hoppe, Hampe, Reinke, H. Lübke, P. Steingräber, Mädel, Grundmann
m. v. l.: R. Steingräber, Wrembel, N. Lübke, Streib, Friedl, R. Langner, Stolt, Krenzichhorst, Bitterling
u. v. l.: Novak, Mangelsdorf, Friedrich, D. Langner, Eckhardt, Paech, S. Lübke

3 Kommentare

  • beilke

    Es gab auch eine 1. Bundesligamannschaft in MV was ist mit Christian Nützmann? Die Geschichte sollte mal überarbeitet weden.

  • Bollnow

    Werte Sportfreunde,

    die hier genannten Ausführungen zum Ende des Ringkampfsportes in Tribseeskann ich so nicht gelten lassen.

    Das sogannte „Aus“ in Tribsees begann mit dem Ausscheiden der beiden
    Übungsleiter Drosde und Bollnow durch berufliche Neuorientierung
    in der Wendezeit.
    Die fehlende Unterstützung durch den Verein und die Zerstörung der Ringermatten bei Renovierungsarbeiten taten das übrige.

    Es sollte nicht so dargestellt werden,als wenn die Übungsleiter nicht
    mehr weiter arbeiten wollten,sondern die Realität,das mit der Wende
    einfach die Grundlagen(Arbeitsstelle vor Ort,Finanzielle Mittel,Unterstützung
    von einheimischen Betrieben bei der Bereitstellung von Kfz,etc.,) nicht mehr gegeben war.

    Etwas mehr Sachlichkeit oder ein Hinterfragen bei den Betroffenen vor Ort
    wäre m.E. angebrachter gewesen.

    Die Übungsleiter haben ihre Arbeit bis in die ´90er Jahre gern und mit grossen
    persönlichen Einsatz getan und auch weiterfortgeführt,wenn die Voraussetzungen gestimmt hätten.

    • Giertz

      Hallo,

      ich kann da Dirk nur zustimmen. In Tribsees wurde mit minimalen Mitteln gearbeitet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir schon 1987-89 nur noch 4-6 Trainingskameraden waren. Dirk und Eddi waren immer vor Ort und haben das Beste aus uns herausgeholt.
      Zwischen 1987-1988 habe ich dann einige Male in Warnemünde trainiert und gerungen. Schön war die Bestenermittlung 87 in Taucha und die Spartakiade in Leipzig. Da waren nur Alfons und ich aus Tribsees dabei…
      Die Erfolge der frühen Jahre waren doch toll, aber ohne Nachwuchs und Unterstützung wird es nicht gelingen an diese anzuknüpfen.
      Beste Grüße
      Detlef G..

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