Ringer-Neubeginn mit fünf Dänen aus Nykøbing

Artikel übernommen aus der NNN

Christian Nützmann (r.), einer der wenigen Verbliebenen aus dem alten Team, ist Kapitän der KG Rostock/Warnemünde. Scharnweber

Nach jeweils sechs Jahren 1.und 2. Bundesliga im neuen Jahrtausend, darunter von 2003 bis 2008 ununterbrochen in der Erstklassigkeit, ist das Mannschaftsringen in Rostock inzwischen ganz unten angekommen. Dennoch darf für die bevorstehende Saison attraktiver Sport fast schon versprochen werden.

Freiwillig nach ganz unten in die 4. Liga

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wurde auf das Startrecht in der Regionalliga verzichtet, fiel die Entscheidung für einen Neuanfang eine Etage tiefer, in der Ober-liga Nordwest. Bis auf die KG Kiel/Lübeck kommen alle Kontrahenten aus Hamburg (SC Roland II, TSV Wandse-tal, Afghanischer SV).

Mit Dennis Langner, Sebastian Nowak und Thomas Tonn treten einstige Stammkräfte nunmehr für Lübtheen in der Regionalliga auf die Matte. Das aktuelle Team der KG Rostock/Warnemünde (die ehemaligen Mitstreiter vom Greifswalder RV und Torgelower SAV schlossen sich zur KG Vorpommern zusammen) wird angeführt von Kapitän Christian Nützmann. Im 15-köpfigen Kader vom 14-jährigen Sebastian Nehls bis zum 52 „Lenze“ Erfahrung aufweisenden Thomas Specht befinden sich fünf Dänen vom BK Thor Nykøbing, die zugleich Mitglieder des PSV Rostock sind. Darunter der dänische Jugend-Meister Patrick Hyllegaard (16). Dessen Onkel Thor Hyllegaard ist DK-Nationaltrainer, Vater Søren Vereinschef vom BK Thor. Der neue Partner bringt also geballte Kompetenz mit in die Kooperation!

So rechnet der hiesige Verantwortliche Burkhard Schulz denn auch mit einem eher einseitigen Saisonverlauf: „Wir wollen und sollten erst mal Erster werden. Wir gehen jedenfalls an den Start, um jeden Kampf für uns zu entscheiden. Vor allem aber möchten wir schönes Ringen bieten, die Zuschauer begeistern. Wir werden bestimmt herrliche Kämpfe sehen. Ein weiteres Hauptziel ist“, so der 65-Jährige weiter, „dass wir nach und nach unsere Talente heranführen und so in vier Jahren über die Jugendliga das Mannschaftsringen an der Ostseeküste erhalten.“ Hintergrund: Die Nachwuchsarbeit in Rostock lag über Jahre brach. Erst 2008 mit Schulz’ Rückkehr aus Sachsen, wo er nahezu 40 Jahre lebte, wurde sie von ihm gemeinsam mit Martin Buhz wieder ins Leben gerufen. Aber es braucht halt viel Geduld und Zeit…

Neu ist in der 4. Liga, dass pro „Halbzeit“ acht Kämpfe, also alles in allem 16, stattfinden. In der 2. Bundesliga waren es insgesamt nur zehn.

Sechs Ringer müssen mindestens unbeanstandet über die Waage gehen. Würden beide aufeinandertreffende Vereine zwei Gewichtsklassen unbesetzt lassen, bekäme das Publikum dennoch mindestens je vier Kämpfe vor und nach der Pause zu sehen.

Apropos Publikum: Zum Saisonauftakt am Sonnabend in einer Woche in Toitenwinkel gegen die KG Kiel/Lübeck haben sich schon 50 Fans allein aus Nykøbing angesagt. Das hört sich ebenfalls nach einem verheißungsvollen Neubeginn an. Zu dem übrigens auch Oberbürgermeister Roland Methling seinen Anteil leistete. „Er hat sich persönlich sehr für uns eingesetzt“, bedankt sich Burkhard Schulz.

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